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| Der Traum des Kuhhirten Kortebusch
Im Buch 'Zurück in Bochum' werden die Träume des Kuhhirten Kortebusch erzählt.Der Bericht stammt vom Stadtparkfrosch, einer anderen bekannten Bochumer Skulptur, die jahrelang 'verschwunden' war :
'Zuerst
guckte ich mich ein bisschen in Bochum um.
Mitten in der Innenstadt entdeckte
ich jemanden,
der ebenfalls auf einem Sockel stand – so wie ich vor nicht allzu
langer Zeit.
Der
Mann, der auch noch einen Hund bei sich hatte,
war der letzte Kuhhirte von
Bochum.
Er hieß 'Kortebusch' und hütete die Kühe der Bochumer auf der Wiese,
wo heute mein Stadtpark ist.
Zufälle gibt's!
Kortebusch
war wütend über seinen Standort:
Eingeklemmt
zwischen Steintreppe, Häuserwänden, Gehwegen; fürchterlich!
Er sehnte sich nach
einer Wiese, nach Blumen, Büschen und Bäumen
und nach seiner Herde.
Ich
berichtete ihm von meinem Plan, mir die Welt anzugucken und von meinem Traum,
ein Prinz zu sein.
Den
Reiseplan fand er klasse.
"Die
Gelegenheit ist günstig", befand er.
"Ich würde gerne mitkommen, ich
möchte mal endlich echte Cowboys sehen
– aus beruflichen Gründen und zur
Weiterbildung", gestand er mir.
"Ich
möchte so gerne eine Cowboyhose tragen, nicht diesen komischen Kittel,
ich
möchte Cowboystiefel an den Füßen haben, nicht die plumpen Schuhe,
und
ich möchte mir einen echten Cowboyhut in den Nacken schieben!
Außerdem
hätte ich gerne ein Lasso anstelle des Horns!"
Wehmut
klang in seiner Stimme.
Ob
die Bochumer so einen amerikanischen
Kuhhirten toll finden würden?
Ich hatte so meine Zweifel, sagte aber
lieber nichts.
Stattdessen verabschiedete ich mich.
"Und
vielleicht erfüllt sich dein Herzenswunsch!", rief er hinter mir her,
als
ich zum Bahnhof eilte.
Der Hund kläffte dazu, dass ich Angst hatte,
die letzten
Nachtschwärmer würden auf uns aufmerksam.
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Donnerstag, 27. Juni 2019
27.6.2019 Der Traum des Kuhhirten Kortebusch
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